Gedenktag: 12. Oktober

Maria Theresa Fasce wurde 1881 in Torriglia bei Genua geboren. Sie hatte einen willensstarken Charakter, liebte die Sammlung des Gebetes, war aber auf der anderen Seite schwungvoll und lebendig und in jedem Moment bereit, aktiv zu werden, wenn sich die Gelegenheit ergab, etwas Gutes zu verwirklichen. Das klösterliche Ideal entbrannte ihr schon früh im Herzen, sie hatte aber viel zu beten und zu erdulden, bevor sie die Oase betreten konnte, in die Gott sie gerufen hatte.

Am 6. Juni 1906 nahm das Kloster der hl. Rita die 25 jährige Postulantin auf, in der Weihnachtsnacht wurde sie mit dem augustinischen Habit eingekleidet und im Jahr darauf gab sie sich, wieder in der hl. Nacht, Gott durch Ablegung ihrer Gelübde hin. Von 1914 an war sie als Novizenmeisterin den jungen Nonnen Vorbild in Wort und Tat. Von 1917 bis 1920 war sie Vikarin des Klosters und ab 1920 wählten sie die Nonnen einstimmig zur Äbtissin des Klosters. Sie wurde bis zu ihrem Tod alle 3 Jahre einstimmig in ihrem Amt bestätigt und war wahrlich "die Mutter" des Klosters. Klares, lebendiges und leuchtendes Zeugnis ihrer Aktivität als Oberin waren und bleiben ihre Werke, die sie plante und umzusetzen wusste.

Zu allererst ist das Heiligtum der hl. Rita und die Verbreitung ihrer Verehrung in allen Teilen der Welt zu erwähnen. Als sie eintrat, fand sie eine kleine, enge Kirche vor, die, obwohl sie das Grabmahl der hl. Wundertäterin barg, beinahe unbekannt war. Heute besuchen Tausende von Pilgern aus der ganzen Welt die Basilika und nähern sich Gott mittels der hl. Rita, deren Leben und Wirken in der Zeitschrift "Von den Bienen zu den Rosen" ("dalle api alle rose") dargelegt wird. Diese Zeitschrift hat Maria Theresa schon 1923 ins Leben gerufen. Ihren Traum drückt sie 1943 in einem Brief aus, in dem sie auf das Kriegsende blickt: "Hoffen wir, dass der Herr uns bald die Gnade einer friedlichen Lösung schenkt, und dann wird Cascia unendliche Volksscharen an Dankenden sehen."

Unweit des Heiligtums wurden durch ihr großes Herz zahlreiche Waisenkinder aufgenommen, die heute den modernen "Bienenstock der hl. Rita" bewohnen. In der Nähe des Klosters erheben sich andere bedeutende Werke als Ausstrahlung ihres Lebens: das Spital der hl. Rita und das Exerzitienhaus. Die Liebe und das Opfer der hl. Mutter Theresa waren und sind hierfür das Lebenselexir. Mit großer Tapferkeit und voll Glauben ertrug sie physische Leiden und spirituelle Dunkelheiten. Mit 66 Jahren entschlief sie sanft am 18. Jänner 1947. Ihr Körper ruht unverwest in der Krypta der Basilika von Cascia, neben der Heiligen, die sie so sehr geliebt hatte, und erwartet die Stunde der Herrlichkeit.

Papst Johannes Paul II. sprach unsere Mitschwester Maria Theresa Fasce am 12. Oktober 1997 selig.

 

 

Mess-Texte

Eröffnungsvers
Seht, das ist eine der klugen Jungfrauen, die dem Herrn mit brennenden Lampen entgegengehen.

Tagesgebet
Herr, unser Gott, du hast die unsere selige Mitschwester Maria Theresa Fasce zu deiner getreuen Braut erwählt. Entflamme auch in unseren Herzen das Feuer der göttlichen Liebe, das sie ihren Mitschwestern weitergegeben hat zum Rihm deiner Kirche. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Gabengebet
Wir preisen dich, Herr, denn du bist groß in deinen Heiligen. Das Leben der seligen Maria Theresa hat dir wohlgefallen. Nimm mit diesen Gaben auch unseren Dienst an. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu danken und in den Heiligen deine Gnade zu rühmen. Inmitten der Kirche berufst du Menschen, sich Christus zu weihen und mit ganzer Hingabe das Himmelreich zu suchen. In ihnen offenbarst du deinen Ratschluss, uns Menschen die ursprüngliche Heiligkeit neu zu schenken und uns schon jetzt mit Freude an den Gütern der kommenden Welt zu erfüllen durch unseren Herrn Jesus Christus. Durch ihn preisen dich Himmel und Erde, Engel und Menschen und singen wie aus einem Munde das Lob deiner Herrlichkeit.
MB II, S. 438f.

Kommunionvers
Die kluge Jungfrau hat das Bessere erwählt, das soll ihr nicht genommen werden.
Lk 10,42

Schlussgebet
Ewiger Gott, der Empfang des Leibes und Blutes Christi lenke unseren Sinn von den vergänglichen Dingen auf das, was bleibt. Gib, dass wir nach dem Beispiel der seligen Maria Theresa in aufrichtiger Liebe unsere Lebensaufgabe erfüllen und einst zur Anschauung deiner Herrlichkeit gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.