Gedenktag: 13. Feber

Als E. Motta 1883 aufgrund zahlreicher Dokumente nachweisen konnte, dass alle früheren Berichte über das Leben der sel. Christina reine Dichtung waren, wurde eine neue, historisch gesicherte Lebensbeschreibung erstellt. Vor allem war sie nicht ein Spross der mächtigen Familie Visconti von Mailand. Tatsächlich war sie in Ostenso, einem kleinen Dorf nahe bei Polezza am Luganersee, geboren. Ihr Vater, Johannes Camozzi, "behandelte Brüche und kranke Augen". Er gab seiner Tochter den Namen Augustina. Als diese das heiratsfähige Alter erreicht hatte, gab er sie einem ortsansässigen Holzschnitzer zur Frau. Nach dessen Tod wurde sie die Geliebte eines Ritters, der in einem Söldnerheer diente. So kam sie nach Como. Die Tatsache, dass gleich zwei Grafen Taufpaten ihres Sohnes waren, bezeugt ihre gesellschaftliche Stellung und die Hochachtung, deren sie sich erfreute.

Augustina schwelgte in ihrer neuen Umgebung, sie liebte Luxus und angenehme Gesellschaft. Das änderte sich mit dem Tod ihres Sohnes. Nun nahm sie den Namen Christina an und trug unseren Drittordenshabit, ohne jedoch einer Gemeinschaft beizutreten. Sie führte ein Wanderleben, das sie nach Verona, Ferrara, Mirandola, Rom und Assisi führte. Am Ende ließ sie sich in Spoleto nieder, wo sie sich dem Krankendienst widmete.

Sie starb zu Spoleto am 13. Februar 1458, noch nicht ganz 23 Jahre alt, und wurde in der Augustinerkirche des hl. Nikolaus begraben. Auf ihre Fürbitte geschahen viele Wunder; ein genaues Protokoll wurde angelegt. Dies kam auch dem Herrn von Spoleto, dem Herzog von Mailand, zu Ohren, denn er und seine Gemahlin Maria Bianca hatten großes Interesse an den Augustinern. Sie verlangten ausführliche Information über Christina, und das veranlasste wiederum weitere Nachforschungen. Diese zusätzlichen Berichte hat Motta entdeckt.

Christinas Überreste wurden zunächst am Michaelsaltar beigesetzt und nach der Aufhebung des Klosters in Spoleto in die Kirche San Gregorio Maggiore übertragen. Ihre Verehrung wurde von Gregor XVI. 1834 offiziell bestätigt.

Mess-Texte

Eröffnungsvers
Seht die Frau, die mit Weisheit ihr Haus erbaut; sie fürchtet den Herrn und wandelt auf geradem Weg.
Vgl. Spr 14,1-2

Tagesgebet
Gott, du willst nicht den Tod des Sünders, du willst, dass er sich bekehrt und lebt. Hilf uns, nach dem Vorbild der seligen Christina dir durch Glauben und gute Werke zu gefallen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Gabengebet
Allmächtiger Gott, sieh gnädig auf die Gaben, die dein Volk zu Ehren der seligen Christina darbringt, und schenke uns in diesem Opfer Segen und Heil. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel, zu danken und das Werk deiner Gnade zu preisen. Denn in den Heiligen schenkst du der Kirche leuchtende Zeichen deiner Liebe. Durch das Zeugnis ihres Glaubens verleihst du uns immer neu die Kraft, nach der Fülle des Heiles zu streben. Durch ihre Fürsprache und ihr heiliges Leben gibst du uns Hoffnung und Zuversicht. Darum rühmen dich Himmel und Erde, Engel und Menschen und singen wie aus einem Munde das Lob deiner Herrlichkeit.
MB II, S. 432f.

Kommunionvers
So spricht der Herr: Wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.
Mt 12,50

Schlussgebet
Barmherziger Gott, am Gedenktag der seligen Christina haben wir deine Gabe empfangen. Tilge unsere Schuld durch die Kraft dieser Speise und stärke uns durch deine Hilfe. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.