Gedenktag: 7. Februar

Anselm wurde in Buenavista de Valdavia (Polencia, Spanien) geboren, von einer einfachen Bauernfamilie abstammend. Mit 15 Jahren trat er in den Konvent von Valladolid ein, wo er 1897 die ersten Gelübde ablegte. Dann lebte er im Konvent von La Vid (Burgos), wo er seine Studien abschloss und 1904 zum Priester geweiht wurde.

Nachdem er zunächst Ausbildungsverantwortlicher war, wurde er 1922 Prior und 1932 zum Provinzial gewählt. Bekleidet mit diesem Amt führte er zahlreiche Erneuerungsvisitationen bei seinen Mönchen auf den Philippinen, in China, in den USA, in Kolumbien und in Peru durch, die er mit Gewissenhaftigkeit durchführte. Er zeichnete sich durch seine Liebe zur Einheit aus, ohne die Ordensdisziplin zu vernachlässigen.

1935 wurde er zum Bischof von Teruel erwählt. "Ich bin gekommen um mein Leben für meine Schafe zu geben" erklärte er beim Einzug in seine Diözese. Wenig später brach der Bürgerkrieg aus und Teruel wurde einer der Orte, wo der Kampf besonders hart ausgetragen wurde. Die Stadt wurde belagert, er aber entschied, an seinem Amtssitz zu verweilen, an der Seite "seiner Schafe". "Auch wenn nur eine einzige Person in der Stadt bleibt, hat der Bischof noch seine Herde". Der Bischof war bei allen "P. Polanco", nicht nur weil er Ordensmann war, sondern auch weil er für die Bevölkerung einen wirklichen Vater und guten Hirten verkörperte.

Am 8. Jänner 1938 wurde die Stadt vom republikanischen Heer eingenommen, man verhaftete den Bischof im Augustinerhabit mit den bischöflichen Insignien des Brustkreuzes und des Ringes. Im Gefängnis wurde er roh und grausam behandelt, weil er seine Unterschrift unter eine gemeinsamen Erklärung des spanischen Episkopates verweigerte, in der der internationalen Öffentlichkeit gegenüber die Verfolgung der Kirche geleugnet wurde.

Gemeinsam mit seinem Generalvikar, Philipp Ripoll, ertrug er mit Geduld die Einkerkerung von 13 Monaten, in denen er seine Mithäftlinge aufbaute und ein dichtes spirituelles Leben, mit Frömmigkeitsübungen und regelmäßigen Gebetszeiten, ermöglichte. Am 7. Februar 1939 wurde Anselm Polanco gemeinsam mit seinem Generalvikar Philipp erschossen; die sterblichen Überreste der beiden Märtyrer ruhen heute in der Kathedrale von Teruel.

Am 1. Oktober 1995 sprach Papst Johannes Paul II. Msgr. Polanco und Philipp Ripoll selig.

 

Mess-Texte

Eröffnungsvers
Dieser Märtyrer hat für Christus sein Blut vergossen. Er hat sich nicht gefürchtet vor den Drohungen der Richter. Darum durfte er eingehen in die Herrlichkeit des Herrn.

Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast dem seligen Bischof Anselm Polanco die Kraft gegeben, durch seinen Tod für Recht und Wahrheit einzutreten. Höre auf seine Fürsprache und hilf uns, alle Mühe und Last zu ertragen und dich, unser wahres Leben, mit ungeteiltem Herzen zu suchen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Gabengebet
Gütiger Gott, erfülle diese Gaben mit deinem Segen und mache uns treu im Glauben, den der selige Anselm mit seinem Blut bezeugt hat. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu danken und in den Heiligen deine Größe zu rühmen. Im Martyrium des seligen Bischofs Anselm Polanco offenbarst du das Wunder deiner Gnade, denn in der menschlichen Schwachheit bringst du deine göttliche Kraft zur Vollendung. Er ist Christus nachgefolgt auf dem Weg des Leidens und hat sein Blut vergossen als Zeuge des Glaubens. Darum preisen wir dich in deiner Kirche und vereinen uns mit den Engeln und Heiligen zum Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit.
MB II, S. 434f.

Kommunionvers
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Rebzweige. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.
Joh 15,5

Schlussgebet
Herr, unser Gott, du hast uns mit den heiligen Gaben gestärkt. Gib, dass wir standhaft bleiben wie der selige Anselm, und mach uns bereit, Trägheit und Feigheit abzulegen, damit wir am Lohn deiner Märtyrer Anteil erlangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.