Gedenktag: 12. Juni

Der heilige Johannes Gonzalez a Sancto Facundo wurde 1430 in Sahagun im Königreich Leon geboren. Der Name Sahagun kommt von der dortigen Benediktinerabtei, die nach dem heiligen Facundus, einem spanischen Martyrer der Frühzeit, benannt ist. Aus San Facundo wurde später Sahagun.

Wir haben keine vollständige Lebensbeschreibung des Heiligen. Die Biographie, die Johannes von Sevilla 1498 in Form von Briefen an den Herzog Gonsalvo von Cordoba schrieb, enthält einige verlässige Details, aber es gelang ihr nicht, ein vollständig zusammenhängendes Bild des Heiligen zu entwerfen. Später wurden diese Briefe ins Lateinische übersetzt und mit weiterem Material über Leben und Wirken des hl. Johannes erweitert. Die Vita, die der selige Alfons von Orozco im Jahre 1570 schrieb, ist mehr ein Lobeshymnus als eine Lebensbeschreibung. Das gilt auch für die zahlreichen Biographien des 17. Jahrhunderts in spanischer und französischer Sprache.

Johannes, der Sohn einer wohlhabenden Familie, erhielt seinen ersten Unterricht von den Mönchen der Benediktinerabtei von San Facundo. Durch den Einfluss des Abtes und das Interesse seines Vaters Don Juan Gonzalez de Castrillo erhielt er eine Anzahl von Pfründen, unter anderem auch ein Kanonikat an der Kathedrale von Burgos. Obwohl damals die Häufung von Benefizien als ein notwendiges Übel betrachtet wurde, begann Johannes über diesen Missbrauch nachzudenken und er machte sich Vorwürfe. Nach seiner Priesterweihe verzichtete er auf alle seine Benefizien ausser auf das an der Kaplanei von St. Agatha in Burgos. Dort feierte er Messe, gab Katechismusunterricht, predigte und führte ein Leben in evangelischer Armut.

Da er wohl wusste, wie sehr ihm eine gründliche theologische Ausbildung abging, erbat er sich von seinem Bischof die Erlaubnis, an der Universität von Salamanca zu studieren. Nach vierjähriger Weiterbildung (1457-61) wurde er Baccalaureus, und nun begann er mit großem Eifer ein ausgedehntes Predigtapostolat. Um ein Gelübde zu erfüllen, das er während einer schweren Krankheit gemacht hatte, trat er 1463 in den Augustinerorden ein. Als Prior von Salamanca (1471-73 und 1477-79) hielt er die gewohnte Disziplin mehr durch sein eigenes Lebensbeispiel als durch große Strenge aufrecht. Er setzte seine Predigttätigkeit fort und konnte durch seinen Eifer und Mut eine Anzahl bitterer und blutiger Fehden unter adeligen Familien beilegen. Er starb 1479. 1601 wurde er selig und 1690 heilig gesprochen. Heute wird er als Patron der Stadt und Diözese Salamanca verehrt.

Mess-Texte

Eröffnungsvers
Gott, wie köstlich ist deine Huld! Bei dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Licht schauen wir das Licht.
Ps 36,8.10

Tagesgebet
Allmächtiger Gott, du Urheber des Friedens und Quelle der Liebe, du hast den heiligen Johannes von Sahagun ausgezeichnet, den Entzweiten zu versöhnen. Gib, dass auch wir in der Liebe fest verwurzelt und auf sie gegründet seien, damit wir durch keine Anfechtung von dir getrennt werden. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

1. Lesung
Jak 2,1-9

Ruf vor dem Evangelium
Wer bemerkt seine eigenen Fehler? Sprich mich frei von Schuld, die mir nicht bewusst ist!
Ps 19,13

Evangelium
Joh 6,48-58

Gabengebet
Herr, unser Gott, am Fest des heiligen Johannes von Sahagun bringen wir dieses Opfer der Versöhnung dar. Erhöre unser Gebet und erhalte uns in Frieden und Eintracht. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu danken und in den Heiligen deine Gnade zu rühmen. Inmitten der Kirche berufst du Menschen, sich Christus zu weihen und mit ganzer Hingabe das Himmelreich zu suchen. In ihnen offenbarst du deinen Ratschluss, uns Menschen die ursprüngliche Heiligkeit neu zu schenken und uns schon jetzt mit Freude an den Gütern der kommenden Welt zu erfüllen durch unseren Herrn Jesus Christus. Durch ihn preisen dich Himmel und Erde, Engel und Menschen und singen wie aus einem Munde das Lob deiner Herrlichkeit.
MB II, S. 438f.

Kommunionvers
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm.
Joh 6,56

Schlussgebet
Herr, wir haben von dem Brot gegessen, mit dem du den heiligen Johannes von Sahagun gestärkt hast. Schenke uns durch dieses Zeichen der Einheit wahre und aufrichtige Liebe, die unsere Sehnsucht nach Gerechtigkeit erfüllt. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn