Der 15. Oktober 2010, der Gedenktag der hl. Theresa von Ávila, war ein wirklicher Freudentag für unseren Mitbruder P. Matthias Schlögl OSA, für unser Augustiner-Vikariat Wien "Maria Trost" und für viele Menschen aus nah und fern, die mit St. Augustin verbunden sind. An diesem Tag wurde unser Mitbruder durch Handauflegung und Gebet des em. Weihbischofs von Wien, DDr. Helmut Krätzl, zum Priester geweiht. P. Matthias ist ein inniger Verehrer der großen hl. Theresa, die im 16. Jahrhundert als Karmelitin ihren Orden reformierte, ist doch seine Heimatpfarre die ehemalige Karmeliterkirche St. Josef im 2. Bezirk.

 

In seiner Predigt stellte der Weihbischof die hl. Theresa als Vorbild und Begleiterin für den priesterlichen Dienst von heute vor: ihre Geduld in Beharrlichkeit bei der Erneuerung des Glaubens und ihre mystischen Visionen, in denen sie nicht den verklärten, sondern den irdischen Christus erblickte - und das schrittweise: zuerst seine Hände, dann noch sein Antlitz und schließlich den Heiland selbst, ganz und gar. Priester sein bedeute immer auch, Christus seine Hände zu leihen und den dienenden Christus darzustellen. Schließlich meditierte er in seiner Predigt noch über das Zitat der Tagesheiligen, das P. Matthias in seiner persönlichen Lebenserfahrung so viel bedeutet, dass er es auf der Einladung zur Weihe abdrucken ließ: "Nichts soll dich ängstigen, nichts dich erschrecken. Alles geht vorüber. Gott allein bleibt derselbe. Alles erreicht der Geduldige, und wer Gott hat, der hat alles. Gott allein genügt!"

 

Chor und Orchester von St. Augustin gestalteten die feierliche Weiheliturgie mit der Festmesse D-Dur von Otto Nicolai, der Lieblingsmesse von P. Matthias.