Hochfest: 28. August

Das Leben des hl. Augustinus fiel in eine Epoche der Krise und des Übergangs. Das römische Reich brach unter dem Ansturm fremder Völker zusammen. Als Augustinus am 28. August 430 starb, war Hippo eine belagerte Stadt. Auch wenn er fest auf Gott vertraute, ging ihm die Not seines Volkes doch sehr nahe. Seit seiner Bestellung zum Priester (391) und noch mehr seit seiner Bischofsweihe (395) hatte er sich mit diesem Volk identifiziert und sich im Dienst der Kirche ganz für die Sache Gottes eingesetzt. Die Wiederherstellung der kirchlichen Einheit wurde eine seiner vornehmlichsten Aufgaben. Um diese Einheit tiefer zu verwirklichen, gründete er seine religiösen Gemeinschaften. Sie sollten Zeichen und Ferment dieser Einheit sein.

Auch nach seinem Tode blieb Augustinus in den Schriften, die er der Nachwelt hinterlassen hat, lebendig. Sein Leib ruht in der Augustinerkirche San Pietro in Ciel d'oro zu Pavia.

Eine genaue Biographie unseres Ordensvaters finden Sie hier.

 

Mess-Texte

Eröffnungsvers
Gott gab ihm Weisheit und Einsicht in hohem Maß. Er wusste über viele Dinge Bescheid. Sein Name war bekannt bei allen Völkern ringsum.
1 Kön 5,9.11c

Gloria

Tagesgebet
Allmächtiger Gott, wir rufen dich an: Erwecke in deiner Kirche aufs Neue den Geist, mit dem du den heiligen Vater Augustinus erfüllt hast. Gib auch uns die Sehnsucht nach dir, dem Quell der wahren Weisheit und dem Ursprung der Liebe. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

1. Lesung
Apg 2,42-47

Sequenz
Aus des Abgrunds Finsternissen
Kam ein Licht, die Welt zu grüßen
Und es leuchtet ihr noch heut.

Augustinus, der geehrte,
Der den Irrtum einstens lehrte,
Hat der Kirche sich geweiht.

Gott, dem Worte, das ihn lockte,
Folgt er, den ein Wahn verstockte,
Glaubend zu der Taufe Gnad.

Der den Irrtum einst bestätigt,
Tilgt durch Schriften nun und Predigt,
Ihn, den er so fest vertrat.

Glaube, Tugend kann bestehen,
Denn, die das Gesetz verdrehen,
Tötet seiner Worte Stahl.

Es verstummt ein Fortunatus,
Weichen Manes und Donatus
Vor so hellen Lichtes Strahl.

Eine Welt, ihr kraftlos' Elend
Eitel mit dem Wahn verhehlend,
Ganz entnervt durch Häresien,

Trägt nun Frucht seit jener Stunde,
Wo durch ihn in weiter Runde
Ein'gen Glaubens Samen blühn.

Mönchen gibt er Lebensformen
Angeordnet nach den Normen,
Wie sie bei Aposteln Brauch.

Kleriker, die ihn umgeben,
Dürfen nur gemeinsam leben,
Wie ihr Gut gemeinsam auch.

So Erlösung vielen gebend,
Lang und nur der Tugend lebend,
Endlich zu den Vätern schwebend,
Stirbt er hochbetagt dahin.

Ihn umstehen keine Erben,
Nie ja etwas zu erwerben,
Mit den Brüdern teilend sterben,
Danach trachtet nur sein Sinn.

Gruß dir, der Bekenner Blüte,
Licht, das uns aus Christus glühte,
Ruf, vom Himmel uns gesendet,
Horn, das Lebensklänge spendet,
Licht der Lehrer, bester Hirt!

Die als Vater dich verehren,
Führend mögst du sie belehren,
Einzugehn in jenes Leben,
Wo nur Glorie umschweben
Aller Sel'gen Seelen wird.
Amen.

2. Lesung
2 Tim 4, 1-8

Ruf vor dem Evangelium
Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.
Joh 10,14

Evangelium
Joh 10,7-18

Credo

Gabengebet
Gütiger Gott, nach dem Auftrag Christi feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung. Mache diese Gaben zum Sakrament, das uns Einheit verheißt und uns in Liebe zusammenschließt. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu danken und am Hochfest unseres heiligen Vaters Augustinus die Wege deiner Weisheit zu rühmen. Erfüllt von der Liebe zur Wahrheit und getroffen von deinem Wort, war sein Leben ein beständiges Suchen nach Wahrheit. Dich, o Gott, suchte er, um dich beseligt zu finden und um dich dann wieder umso begieriger zu suchen. Er war in Wahrheit der gute Hirt; er führte das gläubige Volk mit starker Hand und er war unablässig bemüht, es nach dem Bild deines Sohnes zu erneuern. Er gründete Gemeinschaften gottgeweihter Menschen und gab ihnen als Lebensregel die Weisung: alles gemeinsam zu besitzen und ein Herz und eine Seele für Gott zu sein. In Wort und Schrift verkündete er Tag für Tag die Botschaft des ewigen Heiles und förderte in deiner Kirche Frieden und Einheit. Darum preisen wir dich in deiner Kirche und vereinen uns mit den Engeln und Heiligen zum Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit.

Kommunionvers
Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot.
1 Kor 10,17

Schlussgebet
Herr, unser Gott, du hast deine Gemeinde mit dem Brot des Lebens gestärkt. Erfülle uns mit Freude am Hochfest unseres heiligen Vaters Augustinus und gib uns die Gnade, deine Wahrheit zu erfassen und dich über alles zu lieben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.