Fest: 4. Mai (Augustinerorden), 27. August (Gesamtkirche)

Die Mutter unseres Ordensvaters Augustinus, die hl. Monika, wurde um 332 in Tagaste in Numidien (Algerien) geboren. Sie entstammte einer christlichen Familie und verbrachte ihre Kindheit unter der sorgsamen Obhut einer sehr strengen, aber frommen Erzieherin, die schon viele Jahre in der Familie war. Als sie mündig wurde, heiratete sie Patrizius. Dieser war kein Christ und wohl etwas älter als Monika; dennoch betrachteten ihre Eltern diese Heirat als eine gute Verbindung, denn obwohl Patrizius kein begüterter Mann war, war er doch römischer Beamter und in der Stadtverwaltung tätig.

Monika muss eine auffallend kluge Frau gewesen sein. Die Frauen der Gemeinde wussten sehr wohl, dass Patrizius ein schnell erregbares Temperament hatte, und wunderten sich, dass seine junge Frau kein Zeichen von Misshandlungen an sich trug. Als man sie deshalb fragte, erklärte sie, im Umgang mit ihrem Mann Klugheit walten zu lassen. Sie gebe sich eben Mühe, ihm nicht in den Weg zu kommen, wenn er verärgert sei. Ihr Benehmen in diesem Punkt und ihre Anpassungsfähigkeit verraten große Selbstzucht. Dazu war sie eine gute Hausfrau mit einer unerschöpflich großen Geduld, außerdem war sie im Glauben fest verankert. Das Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter, die anfangs der jungen Frau etwas kritisch gegenüberstand, besserte sich, als diese ihre Freundlichkeit und ihren guten Charakter kennenlernte. Monika erlebte die Bekehrung ihres Mannes, der auf seinem Sterbebett getauft wurde.

Sie zeigte dieselbe betende Geduld in ihrem Verhalten zu ihrem irrenden Sohn. Augustinus wurde am 13. November 354 geboren, als Monika 22 Jahre alt war. Sie hatte noch zwei weitere Kinder, Navigius und Perpetua, aber Augustinus hat allem Anschein nach in größtem Maße die Aufmerksamkeit seiner Mutter auf sich gezogen; sie verfolgte seinen Studiengang und seinen Aufstieg sowohl mit Besorgtheit als auch mit Stolz. Einmal entstand eine zeitweise Entfremdung zwischen beiden, als Monika sich weigerte, Augustinus, als er Manichäer geworden war, in ihr Haus zu lassen. Aber ihr mütterliches Herz ließ sie diese Verirrung ihres Sohnes wie auch sein Konkubinat ertragen, jedoch unter ständigen Mahnungen und beharrlichem Gebet. Um ihm nahe zu sein, verließ sie ihre afrikanische Heimat und folgte ihm nach Rom und nach Mailand. Ihre Gebete fanden am Ende Erhörung, weit über das erhoffte Maß hinaus. Augustinus wurde nicht nur Christ, er entschloss sich auch, sich ganz dem Dienste Gottes zu weihen. Nun gab es nichts mehr, was Monika auf dieser Welt noch hätte tun oder wünschen können. Sie starb 55jährig in Ostia, als Augustinus und seine Freunde planten, in die afrikanische Heimat zurückzukehren. In seinen Bekenntnissen zeichnet Augustinus ein unvergessliches Bild seiner Mutter.

Monika wurde in Ostia beigesetzt. 1162 wurden einige Reliquien nach Arras in Frankreich gebracht, und von da aus verbreitete sich ihre Verehrung über die ganze Kirche. Andere Reliquien wurden 1430 in unsere Ordenskirche Sant'Agostino nach Rom gebracht. Während des Zweiten Weltkrieges wurde ein Bruchstück ihres Grabsteins mit einer Inschrift im Hofe der heiligen Aurea entdeckt, einer Pfarrkirche in Alt-Ostia, die den Augustinern übertragen ist. Zwei Burschen, die auf einem Sportfeld ein Loch für einen Zementpfosten gruben, stießen auf ein Marmorbruchstück, das zusammen mit einigen alten Dachziegeln einen Terracottakasten bedeckte. Nur etwa ein Drittel der Inschrift ist erhalten, aber sie kann mit Hilfe einer Abschrift des ganzen Textes leicht ergänzt werden. Diese hinterließ ein unbekannter Pilger und sie ist uns in wenigstens 12 Handschriften erhalten, deren früheste ins 12. Jahrhundert zurückgeht. Wie sich aus dem Zusammenhang ergibt, wurde die Inschrift nach der Erhebung Augustins zum Bischof verfasst. Vermutlich war Anicius Ancherius Bassus der Ältere, der Konsul des Jahres 408, der Verfasser.

Die Grabinschrift, ein rührendes Zeugnis für Mutter und Sohn, lautet: "Hier fand die hingebendste Mutter eines Sohnes ihren Ruheort. Ein zweites Licht leuchtet von deinen Verdiensten, Augustinus. Du, der du als Priester des Friedens die Weisungen des Himmels hütest, unterrichtest das Volk, das dir anvertraut ist, in guter Sitte. Ehrenvolle Taten, erhaben über der Tugend Lob, krönen euch beide, o Mutter, die du in deinem Sohn gesegnet bist."

 

 

Mess-Texte

Eröffnungsvers
Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der erhält; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Halleluja.
Mt 7,7-8

Gloria

Tagesgebet
Gott, du Quelle der Barmherzigkeit, in deiner Dienerin, unserer heiligen Mutter Monika, hast du uns ein Vorbild der Liebe und der Versöhnung gegeben. Schenke auch uns die Gabe, die Menschen auf dich hinzulenken und mache uns zum Werkzeug des Friedens und der Einheit. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

1. Lesung
Sir 26,1-4.13-16

2. Lesung
1 Tim 5,3-10

Ruf vor dem Evangelium
Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis und beharrlich im Gebet.
Röm 12,12

Evangelium
Lk 7,11-17

Gabengebet
Herr, unser Gott, heilige die Gaben, die wir dir am Fest der heiligen Monika darbringen. Sie hat durch ihr Leben, ihr Gebet und ihre Tränen ihren Sohn Augustinus für dich gewonnen. Gib, dass auch wir uns für unsere Mitmenschen einsetzen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, immer und überall zu danken und am Fest der heiligen Mutter Monika das Werk deines Erbarmens zu preisen. Denn in Christus zu neuem Leben geboren, lebte sie so, dass sie durch ihren Glauben und Lebenswandel deinen Namen rühmte und in ihrem Herzen deine Gegenwart verspürte. Ihren Gatten gewann sie für dich, ihre Kinder erzog sie, indem sie so oft die Wehen um sie litt, wie sie sie von deinem Weg irren sah. Ihren täglichen Tränen hast du gewährt, dass ihr Sohn Augustinus nicht verloren ging. Darum preisen wir das Werk deiner Liebe und singen mit den Chören der Engel das Lob deiner Herrlichkeit.

Kommunionvers
Jesus sprach: Junger Mann, ich sage dir, steh auf! Und er gab ihn seiner Mutter zurück. Halleluja.
Lk 7,14c.15b

Schlussgebet
Gütiger Gott, du hast uns gestärkt im Opfer unserer Erlösung, dem deine Dienerin Monika mit gläubiger Seele verbunden war. Zeig dich auch uns bereit, Gnade vor Recht ergehen und Barmherzigkeit walten zu lassen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.